Was sollte man nach einer Weisheitszahn OP beachten?
Nach der Weisheitszahn OP kann es nicht nur zu Schmerzen kommen. Hier ist das richtige Verhalten für eine gute Wundheilung und die Reduzierung der unvermeidbaren OP-Folgeerscheinungen wichtig. Hier die wichtigsten Punkte:
Die Wunde sollte in den ersten 24 Stunden gekühlt werden. Dies bewirkt eine geringere Schwellung. Hierzu können eingepackte Coolpacks oder nasse Waschlappen, aber kein Eis (zu kalt) verwendet werden.
In den ersten 1–2 Tagen nach der Weisheitszahnentfernung sollten Sie das Spülen ganz unterlassen, um Entzündungen und Nachblutungen zu vermeiden. In den Folgetagen darf der Mund bei Bedarf vorsichtig ausgespült werden. Soweit keine Unverträglichkeiten bestehen, kann zur Beruhigung und Desinfektion der Wunde nach dem Essen behutsam mit Kamillentee, Salbeitee oder chlorhexidinhaltiger Mundspüllösung aus der Apotheke gereinigt werden. Zu starkes und zu häufiges Spülen behindert jedoch den natürlichen Wundheilungsprozess.
In den ersten 3 Tagen nach der Weisheitszahnentfernung sollte gänzlich auf Koffein und fermentierten Tee verzichtet werden, da durch die Steigerung des Blutdrucks Nachblutungen verursacht werden können. Auf Alkohol sollte wegen seiner gerinnungshemmenden Wirkung ebenfalls 3 Tage verzichtet werden. Ebenso erhöhen die Teerkondensate im Zigaretten- und Pfeifenrauch die Gefahr von Wundheilungsstörungen nachhaltig. Solange die Betäubung anhält, sollten Sie keine heißen Speisen und Flüssigkeiten zu sich nehmen, nach Abklingen der Betäubung dürfen Sie auch wieder warme Getränke und weiche Kost zu sich nehmen.
Der Verzehr von Vollkornprodukten und Speisen, die krümelige Bestandteile haben wie beispielsweise Nüsse, Körner, Müsliriegel, Cornflakes o. Ä. kann kurz nach der Behandlung problematisch sein. Krümel, die in die Wunde geraten, stellen eine potentielle Entzündungsgefahr dar. Da die Kaubewegung am Anfang schmerzvoll sein kann und die Schwellung das Essen behindern kann, empfehlen sich anfangs vor allem Suppen und weich gekochte Speisen wie Kartoffelpüree, weich gekochtes Gemüse, Breie und auch Baby-Gläschen.
Um einer Entzündung durch Speisereste in der offenen Wunde vorzubeugen, sollte die Zahnpflege möglichst wie gewohnt fortgeführt werden. Eine vorsichtige mechanische Reinigung mit einer weichen Zahnbürste ist optimal. Gut eignen sich hierfür auch kleine Kinderzahnbürsten mit weichen Borsten und Zahnpasta. Anfangs dürfen die Zähne im empfindlichen Wundbereich ausgespart werden. Sie sollten aber so früh es geht ebenfalls sanft geputzt werden, starkes Schrubben gilt es hierbei zu vermeiden. Chlorhexidinhaltige Mundspüllösungen aus der Apotheke, Mundwasser, Salbei- oder Kamillentee ersetzen die behutsame mechanische Reinigung mit der weichen Zahnbürste nicht. In den ersten 1–2 Tagen nach der Weisheitszahnentfernung sollten Sie das Spülen ganz unterlassen, um Entzündungen und Nachblutungen zu vermeiden. In den Folgetagen darf der Mund bei Bedarf vorsichtig ausgespült werden, um die erschwerte Mundhygiene zu unterstützen. Auf Mundduschen sollten Sie verzichten, solange die Fäden im Mund sind.
Zurückhaltung bei sportlichen Aktivitäten und Erschütterung ist dringend geboten, da der akut steigende Blutdruck Nachblutungen provozieren und die Schwellung verstärken kann. Außerdem behindert starke Anstrengung den Körper bei der Regeneration und verzögert die Wundheilung. Verzichten Sie auch auf das Heben schwerer Lasten. Um Entzündungen zu vermeiden, sollte auf Baden und Schwimmen in öffentlichen Schwimmbädern bis zur Nahtentfernung verzichtet werden, also für etwa 7–10 Tage nach dem Eingriff. Das Baden in der Badewanne ist erlaubt. Je nach subjektivem Befinden und Operationsverlauf sollte zunächst 4 Tage nach dem Eingriff auf einen Saunabesuch verzichtet werden. Sprechen Sie hierüber mit Ihrem behandelnden Arzt.
Auf übermäßige Wärmebelastungen, wie Sonnenbäder, Solarium und Saunaaufenthalte (siehe FAQ Sauna) sollte bis zur Entfernung der Wundfäden verzichtet werden, um Entzündungen und Wundheilungsstörungen zu vermeiden.
Bei Eingriffen im Oberkiefer sollte der Patient generell heftiges Naseschnäuzen und Niesen mit geschlossenem Mund vermeiden. Durch den dadurch entstehenden Druck in der Kieferhöhle kann es zu Nachblutungen kommen. Dies gilt insbesondere dann, wenn es bei dem Eingriff zu einer Eröffnung der Kieferhöhle (sog. Mund-Antrum-Verbindung = MAV) gekommen ist. In diesen Fällen ist die regelmäßige Anwendung von Nasentropfen auch bei freier Nase erforderlich; ob und wie lange ein Antibiotikum eingenommen werden sollte, bespricht Ihr behandelnder Arzt mit Ihnen.