Welche Risiken hat eine Weisheitszahn OP?
Vorab sei gesagt, dass es sich bei der Weisheitszahnentfernung um eine der häufigsten Operationen handelt und diese somit für uns als Chirurgen einen Routineeingriff darstellt. Dennoch gibt es bei jeder Weisheitszahn OP Risiken, über die wir Sie im Vorgespräch ausführlich aufklären. Bei jedem Eingriff kann es zu allgemeinen Risiken wie Blutung, Nachblutung, Entzündung und Wundheilungsstörungen kommen. Diese können zu Schmerzen und Schwellungen führen. Nachbarstrukturen können verletzt werden. Dies sind bei der Weisheitszahnentfernung die benachbarten Backenzähne, Weichgewebe innerhalb und außerhalb der Mundhöhle und Nerven. Im Unterkiefer verläuft der Nerv, der die Unterlippe mit Gefühl versorgt (Nervus alveolaris inferior). Oftmals hat dieser eine enge Lagebeziehung zu den Weisheitszähnen. Eine Beschädigung ist extrem selten, muss jedoch bei jeder Weisheitszahnentfernung mit aufgeklärt werden. Entsprechendes gilt für den Nerv, der die Zunge mit Gefühl versorgt (Nervus lingualis). Er verläuft im Mundboden auf der Innenseite des Unterkiefers in enger Nachbarschaft zum Operationsgebiet. Im Oberkiefer oberhalb der Wurzelspitzen im Seitenzahnbereich liegt die Nasennebenhöhle. Die Wurzelspitzen der Weisheitszähne liegen oftmals in der Nasennebenhöhle, sodass diese bei der Weisheitszahnentfernung eröffnet werden kann. Dies kommt häufig vor und ist kein Grund zur Beunruhigung. Die Wunde wird von uns speicheldicht vernäht und es gibt einige Verhaltensregeln nach dem Eingriff, die beachtet werden müssen (Schnäuzverbot für 2 Wochen, Niesen mit geöffnetem Mund, Verwendung von abschwellenden Nasentropfen). In sehr seltenen Fällen kann es bei einer Weisheitszahnentfernung zu einem Kieferbruch kommen. Dies betrifft meist ältere Patienten, bei denen der Knochen bereits zurückgegangen ist, sehr tief verlagerte Weisheitszähne bzw. Situationen, in denen es durch Zystenbildung zu einer Instabilität des Kieferknochens gekommen ist.
Weisheitszahn OP Risiken im Oberkiefer
Im Oberkiefer liegen die Weisheitszähne in enger Lagebeziehung zur Kieferhöhle, welche dadurch während des Eingriffs eröffnet werden kann. Geschieht dies, muss ein dichter Verschluss zur Mundseite erfolgen, um eine Kieferhöhlenentzündung auszuschließen.
Weisheitszahn OP Risiken im Unterkiefer
Im Unterkiefer hingegen besteht die Möglichkeit der Verletzung des Unterkiefer- sowie des Zungennervs, beides Gefühlsnerven der jeweiligen Organe. Betroffen sind dann die Unterlippe sowie die Zunge der jeweiligen Seite. Ein weiteres Risiko ist der Bruch des Unterkiefers bei sehr tief retinierten Zähnen, bei deren Entfernung viel Knochen geopfert werden muss.
Generell können außerdem umliegende Zähne oder vorhandener Zahnersatz geschädigt werden. Bleibende Schäden sind demnach bei schwierigen Weisheitszahnentfernungen zwar nicht ausgeschlossen, jedoch bei erfahrenen Operateuren sehr selten. Über Weishheitszahn OP Risiken und Alternativen zur Behandlung informiert Sie Ihr Arzt im präoperativen Aufklärungsgespräch.