Transplantation von Weisheitszähnen
Die Transplantation eines Weisheitszahnes an die Position eines nicht erhaltungswürdigen oder bereits entfernten Molaren stellt eine Therapiemöglichkeit dar. Allerdings sollten die Indikationen für dieses Vorgehen sehr streng geprüft werden, um einen Misserfolg zu vermeiden. Dieser würde mit deutlichen Beschwerden und einer großen Enttäuschung des Patienten einhergehen. Zudem bringt dieser Eingriff ein hohes Maß an Aufwand, Präzision und Compliance mit sich. In vielen Fällen ist also sorgfältig zu prüfen, ob die Insertion eines Implantates oder Versorgung mittels einer Brücke nicht doch die bessere Wahl darstellt. Der Zeitpunkt, in dem eine Transplantation durchführbar und somit erfolgversprechend ist, kann nur bis zum Abschluss des Wurzelwachstums gewählt werden. Bei der Planung und Durchführung einer Weisheitszahntransplantation sind weitere grundlegende Regeln zu beachten. So sollte ein Weisheitszahn immer diagonal positioniert werden, also zum Beispiel Zahn 18 an die Position 36 oder 37, da er dann in die Okklusion eingeordnet werden kann. Bei dem Eingriff sollte immer zunächst der Zielort sorgfältig und großzügig vorbereitet sein, bevor mit der äußerst schonenden Entnahme des Weisheitszahnes begonnen wird. Der Zahn darf nach Möglichkeit nur an der Krone gefasst werden, um die Wurzeloberfläche nicht zu verletzen, und sollte ohne Zwischenlagerung positioniert und fixiert werden. Damit lässt sich am ehesten ein Erfolg erreichen, da die Wurzeloberfläche nicht austrocknen kann. Anschließend muss der transplantierte Zahn an den Nachbarzähnen fixiert und die Okklusion überprüft werden. Dabei ist es eher ratsam, eine Position knapp unter der Okklusionsebene zu wählen, um keine vorzeitige Belastung zu riskieren. Zum Schutz des Zahnes wird als letzter Schritt eine Tiefziehschiene angefertigt, die mindestens 6 Wochen getragen werden muss. Es ist ratsam, regelmäßig Vitalitäts- und Röntgenkontrollen durchzuführen.
- Transplantation eines Weisheitszahnes nur bei nicht abgeschlossenem Wurzelwachstum
- deutliche Patientenaufklärung über Misserfolg (30 %) und Devitalisierung (60 %)
- immer diagonale Positionierung (z. B. von links oben nach rechts unten transplantieren)
- äußerst schonende Entfernung und möglichst sofortige Positionierung
- Zielort vorher großzügig vorbereiten
- sorgfältige Fixation am Zielort (keine Drahtbogen-Kunststoffschienen!)
- Okklusionsschutz durch Tiefziehschiene für mindestens 6 Wochen